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Bye Bye 2020... Hello 2021!

Was möchtest Du los - lassen? Die Veränderung beginnt bei Dir.



„Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen.“

Buddha


Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit, als der Dezember meine innere Unruhe, meine Nervosität und meine Ängste noch um ein Vielfaches potenzierte. Die Tatsache, daß ich in meiner Beziehung zu einem uneinsichtigen Alkoholiker, der keine Verantwortung für seine Krankheit und deren Folgen übernahm, zu keinem Zeitpunkt auf emotional festem Boden stand, blendete ich so geht es ging aus. Ich verkaufte mir selber die Illusionen, an die ich mich verzweifelt und stoisch klammerte für bare Münze, während ich meine Intuition krampfhaft ignorierte und stattdessen lieber weiterhin seinen Versprechen glauben wollte, die allerdings nicht mehr als Schall und Rauch waren.


Doch brach die Zeit an, die eigentlich zu meiner allerliebsten des ganzes Jahres gehört, kam das ganze, ohnehin mehr als morsche und wackelige Konstrukt Suchtsystem, das mein Leben geworden war, mächtig ins Wanken. Weihnachtsfeiern, Glühwein, Parties, Emotionen, verkorkste Familienverhältnisse waren ein regelrechtes Tretminenfeld, das nur sehr wenig mit einer staaden, von Vorfreude geschwängerten, magischen Zeit gemein hatte.


Irgendwann ertappte ich mich bei dem Gedanken, daß ich den 1. Januar regelrecht herbeisehnte, da dann endlich alles „überstanden“ war: abchecken, misstrauisch sein, auf Kohlen sitzen, vorausschauen,… oder den Blick erkennen, den man so sehr fürchtet, weil er alles sagt.


Ich machte mein Glück von seinen guten Phasen, seiner Nüchternheit, seiner Reaktion auf

„die (bösen) Umstände" und seinen Versprechen abhängig und knüpfte es somit an etwas, das ich nicht beeinflussen konnte. Ich hatte mich stillschweigend und häuslich in der Opferrolle eingerichtet, bezahlte mit meinem inneren und äußeren Frieden und rechtfertigte all das vor mir selber mit der Liebe zwischen uns.


In Wahrheit hatte ich mir eine Realität mit - erschaffen, in der überhaupt kein Raum für Liebe existierte.


Oder Respekt.


Oder Augenhöhe.


Oder Vertrauen.

Die Co - Abhängigkeit ließ mich der Angst folgen und es Liebe nennen.


Doch bezahlt man mit seinem inneren Frieden und seinem authentischen Selbst ist der Preis zu hoch und Liebe niemals die Quelle, sondern nur eine opulent verpackte Ausrede keine Konsequenzen zu ziehen und sein Leben selbstwirksam in die Hand zu nehmen.


Liebe macht Dich nicht klein, unsicher, oder abhängig, sie fühlt sich nicht falsch an und sie manipuliert auch nicht und sie verlangt auch nicht "nein" zu Dir selber zu sagen.


Wenn mir heute meine, wieder erlangte emotionale Freiheit, mein wunderbares Umfeld und meine neue, alte Unbeschwertheit bewußt werden, könnte ich manchmal vor Glück und Dankbarkeit weinen. Gestern Abend haben wir einen Film gesehen, in dem ein Satz gefallen ist, dessen Essenz mein Antrieb war, mich aus meiner Co - Abhängigkeit zu lösen:


„Möchtest Du wirklich in der vertrauten (vermeintlichen) Sicherheit (Deiner unglücklichen Beziehung) ertrinken?“


Ich wollte es irgendwann nicht mehr und ahnte, daß ich mir selber etwas vormachte, um mich nicht meinen Ängsten stellen zu müssen.


Möchte man diesen toxischen Kreislauf durchbrechen, gilt es zu erkennen, daß alles, wonach wir so verzweifelt suchen, sehr häufig auf der anderen Seite der Angst zu finden ist.


Doch wir müssen uns trauen uns ihr zu stellen, loszugehen und den ersten Schritt zu wagen, auch wenn wir noch nicht wissen, was uns auf unserem Weg alles begegnen wird. Sind wir erst dann bereit loszugehen, wenn wir eine Antwort auf jede Frage, eine Erfolgsgarantie und den Zuspruch aller anderen haben, tun wir es (wahrscheinlich) nie.


Der Weg führt uns zu neuen Türen, Erkenntnissen, Chancen und Begegnungen, die wir allerdings erst dann entdecken können, wenn wir unterwegs sind. Es heißt also: hop oder top.


Der Motor kann nicht der Wunsch nach absoluter Sicherheit, sondern das Vertrauen in unsere Intuition und der Fokus auf unser Ziel sein. Doch die Angst vor dem Neuen, dem Unbekannten und Veränderungen an sich, läßt uns gerne unseren Fokus verlieren. Wir knicken ein, bleiben stehen wo, mit wem und was wir schon lange unglücklich sind und läßt uns all das bagatellisieren und glorifizieren, um vor uns selber nicht das Gesicht zu verlieren.

"Wenn Ihr handeln wollt, müßt Ihr die Tür zum Zweifeln verschliessen.“

Friedrich Nietzsche


Wir klammern uns an unsere unglückliche Realität, weil sie vertrautes Terrain ist, das uns eine vermeintliche Sicherheit gibt. Wir wissen ganz genau, was uns bestimmte Menschen oder Situationen abverlangen und haben unsere Rolle perfekt drauf. Im Schlaf.


Wir klammern uns an Hoffnungen und zukünftige Wunschvorstellungen und vergessen darüber, daß sich nichts ändern kann, wenn wir selber nichts verändern. AKTIV.


Ich klammerte mich an die Pläne von gestern und die hübsch frisierte Version meiner unglücklichen Beziehung von morgen.


Doch dann kam der Tag, als ich mich selber vor meine inneren Auge sah: eine Ertrinkende, die mit aller Kraft den Mast eines sinkenden Schiffes umschlang, obwohl ihr das Wasser bereits längst bis zum Hals stand. In diesem Moment ließ ich los und begann zu schwimmen.


„Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen.“

Hape Kerkeling


Wir halten an altem Schmerz und Vorwürfen fest, obwohl die Schuldfrage zu stellen niemanden weiterbringt, sondern lediglich ein Garant ist, uns selber zu vergiften. Beharren wir auf dem Standpunkt, daß wir unglücklich sein müssen, weil ein anderer Mensch uns schlecht bandelt (hat), geben wir automatisch genau demjenigen die macht über uns. Möchtest Du das weiterhin? Oder ist es an der Zeit loszulassen und wieder selber die Verantwortung für Dich zu übernehmen?



Wer möchtest Du sein?


Mit wem möchtest Du sein?


Welche Deiner Werte sollten wieder im Vordergrund stehen?


Welche Deiner Fähigkeiten möchtest Du wieder ausleben?



Was ist (eigentlich) aus Deinen Träumen geworden?


Möchtest Du weiterhin der Angst folgen, oder endlich Raum für wahre, aufrichtige Liebe schaffen?


Möchtest Du andere für Dich entscheiden lassen, oder Dein Leben bewußt gestalten?


Möchtest Du weiterhin glauben Du hättest keine Wahl? Oder ist es an der Zeit auch diesen Gedanken los - zulassen?


Wie wäre es, wenn es so richtig, richtig schön wäre?


Traust Du Dich neue Sichtweisen in Betracht zu ziehen und wirklich groß zu denken?


Möchtest Du die Denk- und Verhaltensmuster toxischer Beziehungen und schmerzvoller Erfahrungen weiterhin unreflektiert mit Dir herumschleppen und zulassen, daß sie Deine neuen Beziehungen und Freundschaften belasten, Dich unbewußt lenken und blockieren, ODER Deinen Rucksack öffnen, hinsehen und aufräumen?


Ich stelle immer wieder fest, wir tief die Muster, Denk- und Verhaltensweisen der Co - Abhängigkeit sitzen. Ich erlebe auch noch heute Situationen, in denen sie mir regelrecht um die Ohren fliegen. Diese Mechanismen folgen einem Automatismus, der unerwartet wir blitzschnell zuschlägt. Wie eine Explosion.


Doch auch wenn ich spüre, wenn die ekelhaften, beklemmenden Gefühle der vergangenen Jahren wieder einmal in mir hochsteigen und mich kürzer atmen lassen, weiß ich, daß ich sie nicht mehr brauche und sie nicht mehr als ein flüchtiges Gespenst der Vergangenheit sind.


Ich weiß, daß sie weder zu dem Menschen gehören, der jetzt vor mir steht, noch zu dem, der ich heute bin. Sie sind ein Relikt vergangener Tage, das sich noch hin und wieder aufbäumt. Ich nehme diese Gefühle wahr, halte sie aus ohne mich abzulenken von ihnen mitreißen, oder gar beeindrucken zu lassen und lasse sie stattdessen los…


Ich möchte meinen alten Schmerz nicht mitnehmen und jemanden vor die Füsse kippen, dem er nicht gehört.


Ich möchte keinen Abklatsch meiner co - abhängigen Beziehung führen, weil ich diese Erfahrungen habe zu meiner Wahrheit werden lassen, die keinen Raum für Liebe und Vertrauen ermöglicht.


Ich möchte meine Identität nicht aus dem Schmerz der Vergangenheit erschaffen, sondern mir darüber bewußt werden, was ich verdient habe und erkennen, wie ich den Schmerz der Vergangenheit in etwas positives transformieren kann, dass mir dazu dient, im Hier und Jetzt glücklich sein. Emotional frei. Ohne Groll.


Was möchtest Du endlich loslassen?


An wem oder was hältst Du fest, obwohl es Dich blockiert, darin hindert Dein authentisches Selbst zu leben? Wofür bezahlst Du mir Deinem inneren Frieden?


Ist es ein alter Vorwurf?


Ein tiefsitzender, nicht geheilter Schmerz…


Schuldgefühle…


Selbstzweifel…


(Verlust-) Ängste…


eine unglückliche Beziehung…


Wenn ich zum Jahreswechsel zurückblicke, empfinde ich persönlich die größte Dankbarkeit für all das, was ich geschafft habe loszulassen, da es mich zurück zu mir und auf den Weg zu meinem erfüllten Leben geführt hat.


Ich erinnere mich im Zuge dessen an ein Gespräch mit meinem zwanzig Jahre jüngerer Bruder, der mich im Sommer, nach einem wunderschönen, heißen Tag am See, mit einer großen, lustigen Grillrunde samt Lagerfeuer und Gitarren Session gefragt hat, wann eigentlich die beste Zeit meines Lebens war.


Ich fand das eine sehr schöne Frage, auf die ich allerdings nicht ad hoc eine Antwort parat hatte.


Während ich, barfuß im warmen Kies stehend, meinen Blick über die, mittlerweile fast Boot - und menschenleere Wasseroberfläche schweifen ließ und ich spürte, wie sich meine Stirn beim Nachdenken in Falten legte, stellte ich plötzlich fest, daß es tatsächlich keine Zeit in meinem Leben gibt, mit der ich gerne tauschen würde, oder der ich hinterher trauere.


Das bewußt Werden dieser Tatsache löste unverhofft einen unfassbaren Glücksmoment aus, da mir das erst in diesem Moment durch seine Frage wirklich klar wurde.


Nach einer kurzen Pause antwortete ich ihm: „Ich denke, die beste Zeit habe ich genau jetzt."


Nicht weil ich keine Baustellen, Sorgen, Wünsche, oder keine (noch) unerreichten Ziele mehr hätte, sondern weil mein Sinn, mein Urvertrauen, und die Qualität meines Umfelds so groß sind, wie nie zuvor. Ich genieße tatsächlich jeden Tag, auch wenn der Hausputz oder die Ablage ansteht und gerade nicht alles perfekt ist, es Schwierigkeiten, Auseinandersetzungen, oder Absagen gibt.


Mein Bruder grinste über das ganze Gesicht und sagte:

„Das ist cool.“


Ich stimmte ihm zu und erwiderte fast etwas ungläubig: "ja, das ist tatsächlich cool.“


Wir standen einen Moment lang da, dann lächelten wir einander an, umarmten uns zum Abschied und ich dachte wie verrückt es eigentlich ist, daß all das, worum ich jahrelang so hart und verzweifelt gekämpft hatte, geradezu in mein Leben strömte, als ich losgelassen hatte.


Was meinen Alltag noch vor ein paar Jahren dominiert hat, war sehr weit von meiner aktuellen Realität entfernt: Alkoholismus, Intrigen, Ego, Drama, Schuldzuweisungen, Streit, Lügen, Angst, Isolation, Scham und Manipulation.


Zum Glück begriff irgendwann, das ALLES, was wir tolerieren, Raum in unserem Leben gewinnt.


In so einem Moment der Erkenntnis ist es wichtig den Fokus zu ändern und seine kostbare Energie endlich dafür zu nutzen, um alles loszulassen, was nicht im Wirkungsbereich des eigenen Denkens uns Handeln liegt. Es geht nicht darum dem Versuch hinterherzujagen, andere Menschen zu ändern, oder sich in Aussicht auf Verbitterung dauerhaft in ihren Kleinkrieg der Rechthaberei einzureihen, sondern darum herauszufinden, welche Ängste, oder Glaubenssätze uns dazu gebracht haben, uns schlecht von ihnen behandeln zu lassen.


Welchen Mangel in uns vermag ein anderer so perfekt zu füllen, daß wir bereit sind, dafür mit unserem inneren und äußeren Frieden zu bezahlen?


Der Prozeß der Heilung des ganz Werdens, und bei sich Ankommen, hat einen absolut wunderbaren Nebeneffekt: als Konsequenz trennt sich die Spreu vom Weizen. Ganz automatisch.


Denn je näher man seinem authentischen Selbst und seiner Mitte ist, je besser man seine Werte kennt, je weniger man nach Anerkennung im Außen sucht, und je größer das Vertrauen in die eigenen Intuition ist, desto unwahrscheinlicher wird man Dinge tun, oder Menschen in seinem Umfeld dulden, die einem nicht gut tun. Man hat schlicht weg kein Interesse mehr an Gesellschaft, die sich nicht richtig anfühlt.


Man wird auch keine Ausreden mehr suchen, die das eigene selbstsabotierende, oder das (unloyale) Verhalten eines anderen rechtfertigen.


Sich selber zu verlieren kann bewirken, sich selber zu finden und der beste Zeitpunkt ist genau jetzt.


Happy new Year!



Byebye Co - Abhängigkeit!

Alles Liebe,

Julia





P.S.: Danke Universum, dass Du es für mich hast so unbequem werden lassen. Andernfalls hätte ich mich nicht bewegt...




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