„You cannot always control what goes on outside. But you can always control what goes on inside.“
„Du kannst nicht immer kontrollieren was im Außen passiert, aber Du kannst immer kontrollieren, was in Deinem Inneren passiert.“ Dr. Wayne Dyer
Unter dieses Zitat des amerikanischen Schriftstellers und Psychologen Dr. Wayne Dyer in einem meiner Posts, schrieb eine Followerin: „Wäre dankbar für Tipps, wie das funktioniert…“, was mich zu folgender Kolumne inspiriert hat.
Es ist oft sehr verführerisch der Angst bedingungslos zu folgen, auch wenn wir eigentlich wissen, daß sie ein sehr schlechter Ratgeber ist, und meistens alles noch schlimmer, anstatt besser macht.
Wir alle erleben derzeit, wie unser gewohntes Leben durch eine Pandemie komplett auf den Kopf gestellt wird.
Die meisten von uns arbeiten von zu Hause aus, und Meetings finden nur noch am Bildschirm oder am Telefon statt. Während die einen ihrer Arbeit gar nicht mehr nachgehen dürfen und um ihre Existenz fürchten, schieben, Ärzte, Sanitäter, Krankenschwestern, Polizisten, die Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit, und von den Supermärkten, für uns alle Überstunden, während sie selber dem Virus in der „ersten Reihe“ ausgesetzt sind. Die Schulen unserer Kinder sind zu, Grenzen werden gesperrt, Geschäfte und Freizeiteinrichtungen geschlossen, und ans Reisen ist in absehbarer Zeit überhaupt nicht zu denken. Voraus zu planen ist derzeit durch Corona unmöglich geworden, und die Ungewissheit aktuell unser ständiger Begleiter.
Die rasante Verbreitung des Virus ist nicht nur eine unfassbare Herausforderung für die Wirtschaft, für das Gesundheits- und das Schulsystem, sondern auch für die Menschlichkeit. Jetzt ist Solidarität, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Besonnenheit gefragt.
Das ist auch auch der Grund, warum wir darauf verzichten sollten das Haus zu verlassen. Nicht weil es gefährlicher ist als sonst, sondern um zu verhindern, daß das Gesundheitssystem kollabiert, und um diejenigen zu schützen, für die Corona tatsächlich lebensbedrohlich werden kann. Es ist an der Zeit wieder zusammenrücken, einander unter die Arme zu greifen, zurückstecken und aufeinander Rücksicht zu nehmen. Wir haben jetzt die Chance wieder ein Miteinander zu leben. Denn wenn jeder, ungeachtet dessen, ob der nächste vor einem leeren Regel steht, nur darauf achtet, daß seine eigene Vorratskammer überquillt, oder nicht bereit ist, auf soziale Kontakte zu verzichten, während andere in Krankenhäusern bereits am Limit arbeiten, werden wir diese Krise nur schwer meistern.
Jetzt zeigt sich, ob wir es auch dann noch schaffen, bei uns, und unseren Werten treu zu bleiben, wenn die Umstände alles andere als rosig sind.
Wählen wir die Angst, oder die Liebe? Fühlen wir uns hilflos, oder bieten wir unsere Hilfe an? Finden wir Erklärungen um aufzugeben und den Kopf in den Sand zu stecken, oder suchen wir nach Lösungen, mit den neuen Herausforderungen umzugehen? Halten wir zusammen, oder nicht…
Genau jetzt, haben wir die große Aufgabe uns zu bewähren: als Familie, als ( Ehe- ) Paar, als Nachbarn, als Freunde, und
als Gemeinschaft.
In Krisen wie dieser zeigt sich, ob wir unsere Überzeugungen auch noch dann leben, wenn es unbequem wird, und uns der Gegenwind auf dem gewohnten Fahrwasser plötzlich eisig entgegenweht. Jeder Fake fliegt uns in Zeiten wie diesen um die Ohren, und es zeigt sich unweigerlich, wie intakt, erfüllt und stabil unsere Beziehungen tatsächlich sind… zu anderen, aber auch zu uns selber.
Jede Krise offenbart gerade im privaten Bereich, was man bisher vielleicht noch unter den Teppich kehren konnte.
Ich habe in den letzen Tagen oft an die Zeit gedacht, als ich noch mit einem nicht trockenen Alkoholiker zusammengelebt, und mich verzweifelt an zwei Dinge geklammert habe: die Hoffnung, daß ab jetzt alles anders wird, und die Versprechen, daß ab jetzt alles anders wird.
Ich war Meisterin des Vertuschens und des Geradebiegens, fertigte aus dem Stegreif maßgefertigte Ausreden, und Selbstsabotage wurde zu meiner Königsdisziplin.
So zerstörerisch und toxisch dieser Zustand auch war, wurde er für mich vertraut, und in gewisser Weise zur „Normalität“. Ich entwickelte Taktiken und verschiedene Mechanismen, um den Schein zu wahren, alles so gut es ging am Laufen, und die Kinder aus der Schusslinie zu halten. Ich arrangierte mich mit einer Realität, die ich mir in gewisser Weise selber mit - erschaffen hatte, und die vom Alkohol und der Sucht meines Partners kontrolliert wurde.
Alle Menschen, die in ihrem privaten Umfeld keine Stabilität haben, und schon im Normalzustand mit Gefühlen von Hilf- und Machtlosigkeit zu kämpfen haben, sind nun, unter diesem massiven Druck der Pandemie, sehr wahrscheinlich gezwungen, sich mit ihren zwar vertrauten, aber schwierigen Umständen neu auseinanderzusetzen.
Ich möchte nun gerne auf das Zitat von Dr. Wayne Dyer zurückzukommen. Um das Innere kontrollieren zu können, helfen mir persönlich folgende Tools.
1. Es ist überhaupt nicht wichtig, daß jeder Deine Sicht der Dinge kennt!
Die Menschen, die eine wichtige Rolle in Deinem Leben spielen hören Dir zu, und die anderen brauchen Dich nicht zu interessieren. Dich damit zu beschäftigen, was andere Leute eventuell über Dich denken, ist doppelt unsinnig. Erstens hast Du keinen Einfluß darauf, und zweitens blockiert, und verunsichert es Dich unnötig. Es ist unmöglich, jemals den Ansprüchen und Vorstellungen aller gerecht zu werden. Also laß diesen verzweifelten Versuch los, und nutze Deine kostbare Energie für wirklich Wichtiges.
2. Dankbarkeit
Dankbar zu sein, wenn alles bestens läuft ist einfach. Dankbar für all das zu sein, was bereits da ist, was wir vielleicht für selbstverständlich halten, ist eine wertvolle wie wirkungsvolle Übung, die zur täglichen Routine werden sollte… und zwar auch, oder besonders dann, wenn es gerade nicht so gut läuft. Dankbarkeit ist ein wichtiger Schlüssel zur Zufriedenheit, und hilft gegen Mangelgefühle. Versuche einmal darauf zu achten, ob Du Dich über das beschwerst, was gerade fehlt, oder ob Du Dich über all das freuen kannst, was da ist.
3. Lebe im „Hier & Jetzt“ anstatt im „Wenn & Aber“
Wir haben Angst vor der Zukunft, oder hadern mit unserer Vergangenheit und vergessen dabei häufig das Wichtigste: die Gegenwart.
"The future is not promised to anyone." Dr. Wayne Dyer
4. Treffe Entscheidungen, die im Wirkungsbereich Deines Denken und Handelns liegen
Werde Dir darüber bewußt, daß nur Du für Dein Leben und Dein Glück verantwortlich bist! Es ist leicht sich kopfüber in die Opferrolle zu stürzen, wenn einem schlimme, und ungerechte Dinge widerfahren, aber es ist alles andere als hilfreich. Sobald wir uns klar machen, daß das eigene Leben letztendlich aus der Summe unserer Entscheidungen besteht, fällt es plötzlich viel leichter, diese auch zu treffen, anstatt uns mit Schuldzuweisungen zu blockieren. Im Großen, wie im Kleinen.
5. Demut vs. Ego
Viele Menschen verwechseln Hochmut mit Stolz, Egoismus mit Selbstliebe, und Unterlegenheit mit Demut. Während sie sich überlegen fühlen, tanzen sie wie Marionettenpuppen nach der Pfeife ihres Egos, ohne es zu bemerken. Dabei ist ein aufgeblasenes Ego ein ebenso schlechter Ratgeber wie die Angst.
6. Die Macht der Gedanken
Bist Du Dir darüber bewußt, welch ungeheure Macht Deine Gedanken haben? Ist Dir klar, daß jedem deiner Gefühle ein Gedanke vorausgeht, und Du beeinflussen kannst, was Du denken möchtest? Hälst Du es für eine gute Idee, einfach alles zu glauben was Du denkst, oder hinterfragst Du es beizeiten? Steigerst Du Dich in Horroszenarien, die lediglich in Deinem Kopf existieren hinein, und nimmst sie als Realität war, oder versuchst Du sie bewußt zu stoppen?
„Wenn Du Deine Sicht auf die Dinge veränderst, verändern sich die Dinge, die Du siehst.“ Dr. Dyer
7. Fokus
Vorsicht: Das, worauf Du Deinen Fokus richtest, gewinnt Raum, Platz und Priorität in Deinem
Leben!
8. Ressourcen
Gerade in turbulenten Zeiten fällt es uns oft schwer, an Zielen oder Visionen zu arbeiten. Jetzt ist es wichtiger denn je, sich seiner Ressourcen bewußt zu sein, und diese gezielt als
„Kraft - Quellen“ zu nutzen. Ressourcen sind alles, was Dir gut tut: Gespräche, Lesen, Musik hören, Spazierengehen, Tanzen, bestimmte Menschen, Deine Teatime, Sport, ein heißes Bad, Meditieren, durch den Wald laufen,… schreibe Dir doch einmal Deine Top Twenty auf. Du wirst sehen, wie gut das tut, und ganz automatisch die Dankbarkeit ankurbelt.
9. Selbstbejahung
Ich würde ja gerne, ABER ich bin zu klein, zu alt, zu dick, zu dünn, zu durchschnittlich, ein Versager,… habe keine besonderen Talente, keiner liebt mich, ich habe einfach immer Pech,…
Mit dieser Einstellung ausgestattet, ist das Leben zwangsläufig mühsam. Ein Mensch, der so denkt, wartet meistens darauf, daß sich die Umstände von alleine ändern, oder endlich jemand an der Tür klopft, der ihn glücklich macht. Doch das funktioniert nicht. Selbstbejahung ist nicht nur die Grundlage aufrichtig lieben zu können, sondern auch ganz wichtig, um seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen, auf deren Grundlage selbstwirksame Entscheidungen getroffen werden können, anstatt ein Meister im „Sichbeklagen“ zu werden. Achte einmal darauf, wie Du mit Dir „sprichst“: wohlwollend, motivierend, verständnis- und liebevoll, oder eher streng, ungeduldig, abwertend und verzweifelt?
10. Dein Umfeld
Achte darauf, mit welchen Menschen Du dich umgibst! Denn die Qualität Deines Umfelds, bestimmt die Qualität Deines Lebens.
11. Loslassen
Manchmal ist das Loslassen die einzige Chance die wir haben, und doch fällt es uns tendenziell sehr schwer. Wir wollen Veränderung, ohne etwas zu verändern. Bist Du in dieser Situation, versuche Dich auf das zu fokussieren, was Du gewinnst, anstatt zu glorifizieren, was Dir eigentlich schon lange nicht mehr gut tut. „Im Loslassen liegt der Schlüssel zum Glück.“ Buddha
12. Resilienz
Die Essenz dieser Punkte ist es, Deine Resilienz, also Deine psychische Widerstandskraft zu stärken, Deine Fähigkeit, in Krisensituationen flexibel, stabil und im Vertrauen zu bleiben. Deshalb lohnt es sich unbedingt, auch seinen „Geist“, sein "Mindset", mit derselben Verständlichkeit zu „trainieren“, wie den Körper. Ein Sixpack entsteht auch nicht über Nacht...
„Wir sind nicht das, was die Leute von uns erwarten, oder wie sie sich uns wünschen. Wir sind, wer wir zu sein beschlossen haben." Paulo Coelho
Byebye Co - Abhängigkeit!
Alles Liebe,
Julia
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